Auch zwei Jahre nach meinem Weggang als Pressesprecherin und Fundraiserin der Bethanien Kinderdörfer in Deutschland wirkt meine Schaffenszeit hier nach. Vor wenigen Wochen ist das Buch „Kunstpädagogik in der Erziehungshilfe“ von meinem ehemaligen Chef Dr. Klaus Esser und seinem Kollegen Dr. Eckhart Knab im Lambertus Verlag erschienen und ich bin stolz darauf, dass ich mit zwei Autorenbeiträgen dazu einen Beitrag leisten durfte. Auch das Titelbild stammt aus meiner Kamera.
Mit „Kunstpädagogik in der Erziehungshilfe“ haben Klaus Esser und Eckhart Knab ein Werk geschaffen, das auf anschauliche Weise pädagogische Ansätze in der Kunstpädagogik und Erfahrungsberichte gegenüberstellt. Die beiden Pädagogen sind in der Szene für gute Lehrbücher bekannt, wirkten beide am Handbuch der Hilfen zur Erziehung mit und Klaus Esser hat mit seiner veröffentlichten Dissertation Zwischen Albtraum und Dankbarkeit einen wichtigen öffentlichen Beitrag zur Diskussion über die Vorwürfe von Heimkindern gegenüber Jugendhilfeeinrichtungen geleistet. Bereits vor einigen Jahren sprach mich Klaus Esser an, ob ich nicht auch Lust hätte, am neuen Buch mitzuarbeiten.
In meiner vierjährigen Zeit in den Kinderdörfern habe ich selbst immer wieder gesehen, wie der Zugang zu Kunst Kinder und Jugendliche verändern kann. Kinder, die traumatisiert sind, verarbeiten ihren Schmerz in einem Bild, Jugendliche, die keinen Zugang zur alltäglichen Kommunikation finden, tauen über das Arbeiten mit Materialien auf und leistungsschwache Schüler, die durch ihre Familiengeschichte so eingenommen sind, entdecken ihre Stärken im Kunsthandwerk und finden für sich Selbstvertrauen.
Gemeinsam mit Klaus Esser habe ich die Künstlerin Elisabeth Brunen interviewt, die selbst im Kinderdorf aufgewachsen ist, außerdem durfte ich ein Kunstprojekt im Kinderdorf von Georg Janthur redaktionell begleiten. Beide Geschichten kommen von Herzen, denn ihre Protagonisten haben mich mit ihrem Wirken sehr berührt.