Arbeiten der letzten Monate für die Kirchenzeitung im Bistum Aachen

Bereits seit dem Jahr 2018 schreibe ich begeistert für die Kirchenzeitung im Bistum Aachen und freue mich sehr, dass ich inzwischen nicht nur die Lokalredaktion in Krefeld und dem Kreis Viersen unterstütze, sondern auch immer wieder für den Mantel aktiv sein darf.

Kirche polarisiert. Das erlebe ich immer wieder in meinem Umfeld. Wie oft führen wir im Freundeskreis die Diskussionen darüber, ob die Kirche im 21. Jahrhundert noch sinnvoll, ob unsere Kirchengelder gut angelegt und die Wertestruktur noch zeitgemäß sind. Ich bin in allen Lebenssituationen Fan davon, seine Meinung zu äußern, solange man bereit ist, sich anderen Meinungen zu stellen. Und so gehe auch gerne ich immer wieder aufs Neue in die Diskussion.

Ich für mich kann sagen, dass mich Kirche mein ganzes Leben lang begleitet. Was nicht bedeutet, dass ich jeden Sonntag im Gottesdienst sitze, aber was viel mehr heißt, dass mich die christlichen Werte wie eine unsichtbare Hand durch das Leben führen. Sie geben mir Orientierung in einer Zeit, die manchmal für mich so schnell ist, dass ich Probleme habe, zu bewerten oder für mich selbst eine Meinung zu bilden. Dann sind sie wie ein unsichtbarer Kompass da und leiten mich: Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Liebe, Hoffnung und Gerechtigkeit. Egal, wie verloren der eigene Geist ist, befolge ich die göttlichen Tugenden, habe ich das Gefühl, das Richtige zu tuen und aus jeder Schlingfalle entwischen zu können. Diese Werte haben mich schon immer geleitet und geprägt. Denn schon als Kind und Jugendliche fand ein großer Teil meines Soziallebens im kirchlichen Jugendheim statt. In den Ferien habe ich mit dem internationalen Jugendkloster in Taizé einen Schutzraum zur Einkehr gefunden, in dem Menschen sich offen gegenüber treten, egal welcher Nationalität sie angehören und wie sie ihren eigenen Glauben verkörpern. In der Oberstufe hat ein durch die Kirche iniitierter Israelaustausch mich sehr verändert. Meine erste, feste Stelle habe ich vier Jahre beim katholischen Träger der Bethanien Kinderdörfer mit Leben gefüllt und auch heute noch merke ich, dass der Glaube und die Religion in unserem Alltag eine viel größere Rolle spielen als die meisten von uns doch wahrnehmen.

Die Kirchenzeitung ist sehr offen für genau diese Themen und ich freue mich sehr, dass ich einen Raum gefunden habe, meinen offenen „Glaubensalltag“, der mich schon mein Leben lang prägt, in journalistischer Form in Geschichten umzusetzen. 

Denn zu glauben ist – so finde ich – immer zeitgemäß. Und ich bin sicher, wenn Sie sich einmal genau Ihren Alltag anschauen, werden Sie diverse christliche Motive wiederfinden, die Sie wie ganz von selbst begleiten. Eine Idee dazu möchte ich Ihnen mit Ausschnitten meiner Arbeit für die Kirchenzeitung aus dem letzten Jahr geben.

So glaubt die Jugend im Bistum Aachen

Genau über das Thema, das ich selbst schon oben angeschnitten habe, habe ich mit Jugendlichen im Bistum Aachen gesprochen.  Was hält sie in der Kirche? Was beschäftigt sie? Welche Fragen prägen ihren Glauben? Welche Kritikpunkte finden sie vielleicht auch? Was bedeutet für sie die Kirche und was der eigene Glaube? Ich war begeistert von den starken Charakteren, die sich in unseren Gemeinde- und Verbandswesen engagieren und mit ihrer eigenen Stimme sprechen.

Den ganzen Artikel „Wie glaubt die Jugend“ finden Sie hier.

Zwischen Gott und Nadel - Mehr Toleranz für Bettler

Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat,  ist im Spätsommer im Regionalteil der Kirchenzeitung veröffentlicht worden. Immer wieder habe ich mich im Alltag darüber geärgert, wie Passanten mit Bettlern umgehen. Denn schon zu Radiozeiten habe ich es geliebt, ihre Geschichten zu erzählen. Kein Mensch bettelt ohne Grund. Jeder hat eine Geschichte, die hinter seinem Verhalten steht. Für „Zwischen Gott und Nadel“ habe ich mich mit Ralf Versens in der Krefelder Citykirche getroffen. Ein Mann, der nicht nur von seiner Sucht gesteuert wird, sondern der Anerkennung und Halt in der Nähe zu Gott findet

  Für seine Offenheit und sein Vertrauen bin ich Ralf Versens noch heute sehr dankbar. Hier gibts die ganze Geschichte.

Das Brot, das wir teilen - So findet Glaube Ausdruck in unserem Alltag

Für mich ist es DAS Motiv der Bibel: Das gemeinsame Essen. Ich finde, der Artikel über das „Foodsharing“ ist ein tolles Beispiel dafür, wie christliche Motive in unserem Alltag Raum finden können. Schon Jesus hat sein Brot geteilt, die Frauen und Männer von den Foodsharing-Vereinigungen in ganz Deutschland machen das jeden Tag. Sie sind Helfer in der Not und versorgen nicht nur ihre eigenen Familien, sondern denken fast täglich an soziale Einrichtungen, an Arme und an diejenigen, die es gebrauchen können.

Einen Tag lang habe ich Foodsharing Krefeld begleitet und darüber geschrieben.

Altersarmut: Wissen Sie, wie es Ihrem Nachbarn geht?

Seit vielen Jahren lebe ich (mit Aussetzern fürs Ausland) in der Krefelder Innenstadt. Ich bin eine sehr genaue Beobachterin und sauge Eindrücke in mich auf. Immer wieder sind mir in den letzten Monaten alte Menschen aufgefallen, die in unbeobachteten Momenten in den Mülleimer greifen, um Pfandflaschen aufzusammeln. Oft dauert der Vorgang nur wenige Sekunden. Sekunden, die in mir nachhallen. Dass die alte Generation aber nicht nur in finanzieller Not steckt, sondern auch durch spirituelle Sehnsucht eine andere Armut erlebt, habe ich in meinem Recherchen zu diesem Artikel gelernt.

Zwischen finanzieller Not, spiritueller Suche und Einsamkeit – Wenn Altersarmut mehr als nur ein Gesicht trägt

Was Jugendlichen auf der Seele brennt

Drogen, Sinnsuche, Scheidung der Eltern, sozialer Druck durch soziale Medien, Selbstwertprobleme. Ich bin noch nicht so furchtbar lang aus dem Jugendalter heraus, aber doch lange genug, um nur schwer einschätzen zu können, was Jugendliche heute wirklich rumtreibt. Mit den Seelsorgern, den Jugendlichen und der Schulleitung des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Viersen bin ich in die Analyse gegangen. Ein spannendes Feld, das zeigt, warum Schulsozialarbeiter in einer schnellen, fast nicht zu kontrollierenden Welt so wichtig sind. 

Wenn Probleme nicht größer, aber schneller werden. 

Oasentag - Seelenhygiene bei den Franziskus Schwestern

Ohja, das war schön! Als Journalistin stehe ich ständig unter Strom: Wenn ich könnte, würde ich beim Autofahren mit den Zehen meine Email beantworten, mit der Nase das Steuer lenken, um meine Hände in meinem Terminkalender wühlen zu lassen, und dabei noch mit Mund und dem Kopf die Anrufliste abarbeiten, die eigentlich täglich wächst statt kleiner wird. Ja, ich lebe schnell. Bei den Franziskus Schwestern in Krefeld habe ich abgeschaltet – sowohl mein Handy als auch meinen Kopf. Einen Tag lang durfte ich den Oasentag ausprobieren und Seelenhygiene betrieben. 

Meinen Erfahrungsbericht über den besonderen Tag im Kloster finden Sie hier.